Ansichtskarten der Stadt Oberhausen
Stadion Niederrhein
Das Niederrhein Stadion wurde am 24. Mai 1926 nach der Rede des damaligen Oberbürgermeisters Otto Havenstein mit dem Spiel des deutschen Meisters 1.FC Nürnberg gegen eine Oberhausener Stadtauswahl offiziell eingeweiht. Der Ball wurde dabei spektakulär von einem Flugzeug in das Stadion geworfen.
Rathaus am Galgenberg
Grundsteinlegung für das erste Rathaus war am 06. September 1873. Vor dem neuen Rathaus steht noch eine Gedenksäule, die den damaligen Standort des alten Rathauses zeigt. Zerstört wurde das alte Gebäude 1947.
Architekt des neuen Rathauses war Ludwig Freitag (1888 – 1973). Professor Friedrich Pützer hatte ihn aus Darmstadt mitgebracht. Zu verdanken hat Oberhausen das neue Rathaus Oberbürgermeister Berthold Otto Havenstein (Amtszeit 1906 bis 1930). Er war maßgeblich an der Planung und der Realisierung beteiligt. Am 18. Oktober 1927 beschloß die Städteverordnetenversammlung den Neubau. Richtfest war am 15. Oktober 1928 und bezugsfertig war das Gebäude dann am 01. März 1930. Den Einzug durfte Berthold Otto Havenstein nicht vollziehen. Damals zur Zeit der Besetzung spielte die Konfession eine große Rolle. Die damalige Zentrum Partei (die größte in Oberhausen) forderte einen katholischen OB. Somit ging man auf die Suche. Man wurde fündig mit dem damalige Sterkrader OB Dr. Wilhelm Anton Heuser (Amtszeit 1930 bis 1937). Er war übrigens ein Verfechter des Zusammenschlusses von Groß Oberhausen. Bei der Rathauseinweihung am 20. Mai 1930 erhielt er aus den Händen des Hochbaudezernenten Jüngerich den Schlüssel. Damit war er der erste Oberbürgermeister im neuen Rathaus und gleichzeitig auch von Groß Oberhausen.
Friedensplatz
Schloss Oberhausen
Vorher stand hier seit ca. 1200 eine Art Wasserburg. Der Rittersitz Overhus. 1722 richtete hier der Fürstbischof von Münster eine Poststation ein. Im letzten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts erweiterte an der Stelle des heutigen Schloßes der Rentmeister Greve das vorhandene Gebäude mit neuen Ställen, Scheunen, mit einem Brauhaus mit Brennerei und einem Wirtshaus. Herr des Rittergutes Oberhausen war damals Ludolf Friedrich Freiherr von Boenen auf Schloß Berge. Der kurkölnische und münsterische geheime Rat und Oberstallmeister heiratete die Erbtochter Wilhelmine Franziska von Westerholt-Gysenberg und nahm auf Grund eines kaiserlichen Diploms Namen und Wappen ihres Geschlechts an. 1790 wurde der Freiherr mit seiner Familie in den Reichsgrafenstand erhoben. Der Erbauer von Schloß Oberhausen war dessen Sohn Reichsgraf Max Friedrich Westerholt-Gysenberg (1772 – 1854). Dieser heiratete 1791 Friederike Gräfin Bretzenheim, bisherige Fürstäbtissin des reichsunmittelbaren Damenstiftes Lindau. Als er mit seiner Frau im Winter 1801/02 in Oberhausen eintraf war ihm klar das er, um standesgemäß zu leben, an.- bzw. umbauen müsse. Er kaufte dem Pächter Greve das Grundstück ab. Ferner beauftragte er den Baudirektor August Reinking. Er sollte das neue Domizil planen und ausführen. Die unter Rentmeister Greve errichteten Wirtschaftsgebäude wurden nach hinten verlegt. Mit einem Teil des Vermögens seiner Gemahlin begannen 1808 die ersten Arbeiten. Die Tochter Wilhelmine Karoline war die letzte Bewohnerin im Schloß. Sie verstarb 1858.
1855 wurden in Schloßnähe die ersten Kokshochöfen angeblasen. Das Schloß verwaiste zusehens. Es wurden hier Wohnungen eingerichtet und im Herrenhaus entstand wenig später eine Weinwirtschaft. Der Gutsbetrieb wurde 1884 eingestellt und aus Äckern und Weiden entstanden Industrie und Verkehrsbauten.
Ca. 1897 übernahm die Stadt Oberhausen das Schloß. Es wurde sofort an das Strassennetz angeschlossen.
Zwischen dem 17. August 1947 und 1962 war im Schloß eine Schloßgaststätte eingerichtet. Das Aus für die Schloßgaststätte kam als die Stadthalle die Bewirtung übernahm. Danach fand das Stadtarchiv in den Gaststättenräumen eine Unterkunft. Nach den Plänen des Architekten Reinking begann 1958 der Neubau des Hauptgebäudes. Im September 1962 eröffnete die damalige Oberbürgermeisterin Luise Albertz im linken Flügel der Hofanlage die Gedenkhalle. Vor der Gedenkhalle entstand die Basaltstatue des Bildhauers Willy Mellers Die Trauernde. In der Gedenkhalle finden Ausstellungen statt die sich mit der Geschichte und ihre Folgen des 2. Weltkrieges befassen. Im Schloß sich ein Trausaal und eine Ausstellungshalle zu finden.
Nach mehreren weiteren Umbaumaßnahmen entstand an der Rückseite des Hauptgebäudes eine Glasgalerie. Im Herbst 1997 wurde das Hauptgebäude als Ludwig Galerie Schloß Oberhausen eröffnet.
Kaisergarten
Anfang 1897 kaufte die Stadt für 122.400 Goldmark vom Grafen Westerholt-Gysenberg ein 19 ha großes Gelände am Schloß Oberhausen. Es wurden zu Ehren des Kaisers Wilhelm I ein Denkmal gesetzt, eine Kaisereiche gepflanzt und der Park bekam den Namen Kaisergarten. 1903 entstand an der damaligen Sterkrader Chaussee das Parkhaus. Auf der Parkseite befand sich ein von einem Berliner Bildhauer ein in einem Rondell gestalteter Brunnen. Ein auf einem Felsblock sitzender Knabe, Frosch, Molch und Schildkröte zu seinen Füßen und einen wasserspeienden Delfin in den Händen. Anfang des 1. Weltkrieges wurde dann der aus Bronzeguß bestehende Brunnen eingeschmolzen. Zwischen dem Schloß und dem Parkhaus lag die alte Restauration, die als Bier und Milchwirtschaft diente. Im Kaisergarten befand sich ein Gondelteich mit Bootshaus. Dort konnte man um den 1901 in der Teichmitte sprühenden Springbrunnen umher rudern.
Im Jahre 1913 wurde die Emscher begradigt und der Rhein-Herne Kanal gebaut. Der Kanalbau hatte für den Kaisergarten nicht nur gute Seiten. Der Grundwasserspiegel senkte sich in den darauffolgenden 3 Jahren und der Gondelteich trocknete aus. 1924 begannen die Arbeiten mit der Vertiefung des Teiches. Den Inhalt des Teiches hat man sinnvollerweise in Nordwesten des Parkes angeschüttet. Es handelte sich um ca. 60.000 cbm.
Ab 1930 bis zum Ausbruch des 2. Weltkrieges bepflanzten die Stadtgärtner die Anlage. 1938 wurde eine 16 ha große Fläche eingezäunt und als Wildgehege ausgebaut. Es befanden sich dort 24 Hirsche, 9 Heidschnucken, 8 Pfauen, 9 Fasanen, 2 Kraniche, 1 Storch und 55 Enten. Kurz nachg Kriegsbeginn 1939 wurde die Tierhaltung eingestellt. Die Freiflächen wurden zum Gemüseanbau für die Oberhausener Bevölkerung gebraucht.
Durch Bomben des 2. Weltkrieges wurde das Parkhaus in Trümmern gelegt. Es wurde auch nach dem Krieg nicht wieder aufgebaut. Die Pergola des heutigen Eingangs zum Kaisergarten zeigt den damaligen Standort des Parkhauses.
10 Jahre nach Einstellung des Tierbetriebs wagte man einen Neubeginn. Der erste offizielle Bewohner war der Esel Fritz. 1954 wurde er von dem damaligen Stadtbaurat Prof. Hetzelt im Schlachthof auf der Duisburger Straße entdeckt. Er hatte Mitleid mit dem Tier und ließ es in den Kaisergarten bringen. Dort sollte er den Gärtnern bei der Arbeit helfen. Als der Esel dazu nicht mehr in der Lage war, wurde ihm ein Gehege eingerichtet wo er dann durch die Streicheleinheiten der Kinder bis 1974 lebte. Er starb 1974 50 jährig. 1952 wurde eine 4 ha große Parkfläche eingezäunt. Die ersten kleinen Gehegen und Volieren entstanden. Jahr für Jahr entstanden 2 neue Gehege. 1961 folgte dann das große Vogelhaus. Dort konnte man nicht nur heimische sondern auch außereuropäische Vogel sehen. Heute leben dort ca. 1.000 Tiere in 60 verschiedenen Arten auf ca. 40.000 m².
Pfingsten 1975 verendeten durch unsachgemäße Fütterung der Besucher 4 Damhirsche. Nach diesem Vorfall wurden im Park 2 Futterautomaten mit speziellem Wildfutter aufgestellt.
Mit dem Wiederaufbau der Schloßanlage in den 50er Jahren begann auch eine Neu.- und Umgestaltung der Parkanlage. Heute sind dort Ponyreiten, Minigolf, Bogenschießen, Trimmdichpfad , Kinderspielplatz und noch einiges mehr für die Öffentlichkeit zugänglich.
Werksgasthaus
Das Werksgasthaus von 1913 im Kreuzungsbereich Essener- / Sterkrader- / Mülheimer Straße , ein Spätwerk des Architekten Carl Weigle. Nach Kriegszerstörungen wurde das Gebäude ohne größere Veränderungen wiederhergestellt. Das Werksgasthaus diente nicht nur der Bewirtung und Unterbringung von Firmengästen. Es enthielt auch Besprechungsräume und einen großen Saal mit Bühne, der sowohl für unternehmensinterne Festlichkeiten als auch den Bürgerinnen und Bürgern für Veranstaltungen zur Verfügung stand.
Im Rahmen der IBA Emscher Park hat das ehemalige Werksgasthaus eine neue Funktion als Sitz des Technologiezentrums Umweltschutz (TZU) gefunden. Das Nutzungsprofil des Technologiezentrums zielt ab auf das Thema „Umwelt: Analyse, Planung, Technik“ mit hochwertigen Einrichtungen der öffentlichen und privaten Forschung.
Die heutige Adresse lautet: 46047 Oberhausen – Essener Straße 3.
Hauptbahnhof
Am 15. Mai 1847 wurde inmitten einer öden Heidelandschaft von der Köln-Mindener Eisenbahn Gesellschaft ein Bahnhof eröffnet. Die Eisenbahn Gesellschaft nannte den Bahnhof nach dem ca. 2 km entfernten Schloß Oberhausen. Als Folge wurde die Stadt die um den Bahnhof gebaut wurde ebenfalls Oberhausen genannt. 1866 wird von der Bergisch Märkischen, und 1879 von der Rheinischen nachträglich neue Empfangsgebäude gebaut. Das letzte wurde dort gebaut wo heute der Güterbahnhof West liegt.
1888 erhält Oberhausen den ersten Zentralbahnhof Deutschlands mit Bahnhofstunneln.
1924 wurde die Deutsche Reichsbahn Gesellschaft gegründet.
16. Januar 1929 Baubeginn des Bahnhofvorplatzes und kontinuierliches Weiterbauen am neuen Bahnhof. Der Entwurf des neuen Empfangsgebäudes stammt vom Reichsbahnoberamtsrat Karl Herrmann.
Am 25. Mai 1929 beginnt der Bau des neuen Bahnhofs mit dem Errichten der beiden 33m hohen Türme. Genutzt wurden sie später als Wassertürme.
Wenn der Reisende aus dem Bahnhofsgebäude kommt schaute er direkt auf das Gefängnis. Es mußte eine Lösung her. Am 01. Juni 1932 eröffnete dann nach Plänen aus dem Jahre 1930 des Architekten Karl Schmeißer aus Oberhausen das Hotel Ruhrland.
Einweihung des neuen Bahnhofs erfolgte am 26. Januar 1934.
1934 wurde der erste Blumenladen im Bahnhof eröffnet.
In der Nacht vom 02. auf den 03. Juni 1942 treffen die ersten Britischen Brandbomben den Hauptbahnhof. Das Dach des Südflügels brennt. In der Osternacht 1943 wird der Turm getroffen wobei ein Wasserbehälter getroffen wurde. Am 04. Dezember 1944 trifft tagsüber eine Luftmine das Empfangsgebäude. Komplett zerstört wird der mittlere Teil des zu den Gleisen liegende Verwaltungsflügel hinter der Halle sowie der dort angrenzende Hallenbereiche. Erst am 13. März 1954 wurde die Empfangsgebäude Halle wieder eröffnet.
Es wurde in der Empfangshalle eine 12m hohe Zwischendecke eingezogen. Oben eröffnete das Bali Kino am 12. März 1954 mit dem Film Vom Winde verweht seine Pforten. Unten wurde eine Ladenzeile erschlossen.
Am 19. November 1954 eröffnete das Bahnhofsrestaurant Union Stube. Auch der Bahnhofsvorplatz erfährt Veränderungen. 1960 wurde die 1933 errichtete Wartehalle mit Milchverkauf abgerissen. Der 20m lange Pavillon war 1933 nach Plänen des Oberhauseners Architekten Feuge entworfen worden. Zum Jahresende 1963 wurde dort ebenfalls der Strassenbahnbetrieb eingestellt.
1982 eröffnete eine Spielhalle im Bahnhof und das Bali Kino wird zum Sex-Kino. Im Juli 1984 wird das Kino dann geschlossen und die Spielhalle am 03. Januar 1996.
Am 06. Juli 1987 wurde das Empfangsgebäude als Baudenkmal in die Denkmalliste der Stadt Oberhausen eingetragen.
Im Mai 1992 begann der Umbau des Bahnhofsvorplatzes nach Plänen der Arbeitsgemeinschaft Kossel & Quick/Bäckmann/Quick aus Berlin. Der neue Bahnhofsvorplatz wurde am 11. Juni 1994 mit einem Bahnhofsfest eröffnet.
Im August 1996 folgte dann der Umbau der Empfangshalle. Im Dezember 1998 konnte dann die denkmalgerecht restaurierte Bahnhofshalle wieder eröffnet werden. In den folgenden Jahren wurde der Fußgängertunnel komplett renoviert. Zu einem neuen Anstrich kamen neue Toiletten, mehrere Geschäfte, der Durchbruch zum Westeingang und einige Fahrstühle.
An der Hansa Straße wurde 1997 dann ein Großparkplatz für über 500 PKW und ca. 100 Fahrrädern als P & R eingerichtet.
Im Zuge der IBA Internationalen Bauaustellung Emscherpark 1989 – 1999 wurde der Bahnhof umgebaut und restauriert. Eröffnung nach dem Umbau war am 08. – 09. Mai 1999.
Noch anzusprechen wäre das Relief von dem Künstler Ernst Müller Blensdorff Die drei Lebensalter. Es ist ein Gusseisenrelief mit einem Gewicht von 1000 kg, einer Höhe von 1510mm, einer Breite von 2985mm und einer Tiefe von 100-260mm. Am Tage der Eröffnung am 26. Januar 1934 befand es sich noch an der Wand des Nichtraucherabteil des Wartesaales der dritten Klasse. Nach den Umbauarbeiten der 50er Jahre verschwand es von der Bildfläche. 1977 schenkte die Bahn es der Stadt Oberhausen die es dann in der Grünanlage der Concordiastraße integrierte. Nach Abschluß der letzten Bahnhofrenovierung im Jahre 1999 wurde es an seinem jetzigen Standort am Anfang des Fußgängertunnels wieder aufgestellt.